Ist die KI im jetzigen Stadium ein Parasit?
6. November 2024
Interview mit Matthias Horx über die Chancen und Risiken von KI
In einer der letzten Ausgaben des trend (11.Oktober 2024) wurde der Trendforscher Matthias Horx über die gefeierte künstliche Intelligenz interviewt. Das Interview erschien uns so spannend, dass wir daraus einen Blogbeitrag machen möchten. Was ist die Kehrseite der hochgepriesenen Künstlichen Intelligenz?
Matthias Horx sieht die Gefahr von KI weniger in einer Unterdrückung der Menschheit, wie in „Brave New World“ oder „1984“ beschrieben, sondern vielmehr in der Verflachung und Banalisierung von Inhalten. Denn die KI könnte alle Texte, Bilder und Gedanken zu einem „süßen Brei“ verwandeln, in dem Individualität und Kreativität verschwinden. Durch ständige Reproduktion des bereits Existierenden werde Qualität durch Banalität ersetzt, was zu einer Schwemme seelenloser Inhalte führe.
„Wenn ihr KI nutzt, könnt ihr Leute einsparen, alles wird produktiver.“
Das ist meistens ein Trugschluss. Meistens ist der Aufwand, das was die KI macht, dauernd zu verbessern, zu gewichten, zu beurteilen, größer, als wenn man das durch eingespielte Teams machen lässt.
„Angriff auf die kreative Klasse“
Horx beschreibt KI als „stochastischen Papagei“, der ohne eigene Intention nur das wiederholt, was bereits existiert. Dies könne die kreative Klasse – wie Journalisten, Künstler und Fotografen – verdrängen, da KI deren Arbeit durch Effizienzsteigerungen und Automatisierung ersetzt. Diese Entwicklung sieht Horx als Angriff auf die Kultur und Menschlichkeit, insbesondere da viele Menschen auf Werbung und manipulatives Content-Marketing durch KI hereinfallen. Die Inhalte werden immer banaler, seelenloser, blöder. Das führt zur Verstärkung des Effekts, dass keiner mehr irgendwas liest. Das Vertrauen schwindet. Denn Vertrauen wir einem Medium, wenn wir wissen, dass alles aus der Maschine kommt?
„KI wird uns nicht vernichten, sie wird uns verblöden.“
Die wahre Stärke von KI liege laut Horx in unspektakulären, stillen Anwendungen, wie in der Medizin oder bei Energieoptimierungen. Sobald KI jedoch direkt in menschliche Beziehungen eingreife, etwa bei Dating-Plattformen oder automatisierter Kommunikation, werde es problematisch. Die menschliche Kultur, so Horx, brauche echte Begegnungen und das Analoge, während KI die Menschlichkeit durch seelenlose Schnittstellen und Sprache verdrängt.
Horx argumentiert, dass der ökonomische Hype um KI häufig trügerisch sei. Effizienzsteigerungen durch KI führten oft zu neuer Bürokratie und Motivationseinbußen bei den verbliebenen Mitarbeitern. Außerdem müssten KI-Systeme ständig angepasst werden, was den erhofften Nutzen einschränke.
Horx glaubt, dass KI langfristig eine Gegenbewegung fördere: eine „humanistische Renaissance“, die das Echte, Sinnliche und Kreative neu wertschätzt.
„Die KI soll ein Werkzeug bleiben, das dem Menschen diene, statt ihn zu dominieren.“
Dagegensteuern ist möglich, indem man die Mitarbeiter:innen mitentscheiden und mitgestalten lässt, wie die KI eingesetzt werden soll.
Fazit: Ohne Menschen und Menschlichkeit geht es in der Personalberatung nicht. Wir setzen weiterhin auf echte Begegnungen und das Analoge. Auf Emotionen und Empathie und auf Kreativität und originelles Denken. Uns das in Kombination mit den neuesten Methoden der Technik.
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